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Samstag, 21. Dezember 2013

In eigener Sache

Ausführliche Darstellungen von Rechtsproblemen findet man in meinem Fachbuch "Das Ende der digitalen Privatkopie?: Zu den Auswirkungen von Digital Rights Management Systemen als technische Schutzmaßnahmen auf dieSchrankenregelung des Urheberrechts".

Wer sich über (internationales) Marketing in der Musikindustrie genauer informieren möchte, findet Anregungen in meinem Fachbuch "Internationales Marketing in der Musikindustrie".

Meine Gedanken und Ansichten zur Musikindustrie habe ich in ausführlichen Aufsätzen dargelegt, in denen sowohl Rechtsfragen wie auch Werbung, Social Media und Künstlertum behandelt werden. Gesammelt sind die Aufsätze in meinem Fachbuch "Musikindustrie im 21. Jahrhundert: Aufsätze und Essays".

Freitag, 14. Juni 2013

Es kommt nicht auf die Töne an

Der Ton macht die Musik, so ein Sprichwort. Doch stimmt das? Nein! Denn ein Ton ist lediglich eine „durch das Ohr wahrgenommene regelmäßige Schallschwingung“ (Quelle: Brockhaus). Diese Schallschwingung allein macht noch keine Musik. Auch mehrere Töne machen keine Musik. Aus den verschiedenen Tönen lässt sich zwar eine Melodie bilden. Doch erklingen sie nur monoton hintereinander, ist das allenfalls störend - aber keine Musik.

Vielmehr macht der Rhythmus die Musik. Ein bekanntes Beispiel ist der „One Note Samba“ von Antonio Carlos Jobim, er besteht aus lediglich einem Ton. Aber durch den Rhythmus wird daraus Musik. Noch ein Beispiel? Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Rhythmus die Musik macht - nicht der Ton. Ich kann aus gleichen Tönen verschiedene Melodien komponieren, ich muss nur den Rhythmus ändern.

Dienstag, 4. Juni 2013

Zwischen Respekt und Genuss

Der Pianist Krystian Zimerman unterbrach sein Konzert, weil er von einem Zuschauer gefilmt wurde. Zunächst: Respekt. Dafür, dass er konsequent dagegen protestiert hat. Auch dafür, dass er im dunklen Konzertsaal bei voller Konzentration auf sein Spiel überhaupt sehen konnte, dass er gefilmt wird.
Ob Zimerman deswegen Kontakte und Plattenaufnahmen verliert, wie er behauptet, erscheint mir zwar zu weit hergeholt. Denn nur weil es ein Video auf Youtube gibt, verzichtet eine professionelle Plattenfirma nicht auf Musikaufnahmen mit dem Künstler. Ich bevorzuge jedenfalls eine hochwertige Aufnahme und gebe mich nicht zufrieden mit einer verwackelten und rauschenden Bild-Ton-Aufnahme.

Unhöflich und peinlich hingegen ist der Zuschauer, der eine solche Aufnahme macht. Statt das Smartphone zu zücken und ein Video zu drehen wie ein Schaulustiger, der einen Verkehrsunfall filmt, hätte sich der Zuschauer dem Konzert dieses großen Pianisten hingeben sollen. Wer die Möglichkeit hat, Krystian Zimerman zu erleben, täte besser daran, dieses Ereignis zu genießen, statt am Handy zu fingern. Das stört auch die anderen Zuschauer.

Samstag, 1. Juni 2013

Wer schützt unsere Meister?

In Deutschland und in den Ländern, die geistiges Eigentum schätzen und schützen, besteht das Urheberrecht an einer Komposition bis 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten. Für unsere großen Komponisten Bach, Beethoven, Brahms und Wagner ist das schlecht. Gut dagegen ist das für all die durchschnittlichen Produzenten elektronischer Konservenmusik, die sich dadurch dreist an den Werken der Meister vergehen dürfen, ohne dass es ihnen ein Gesetz verbietet. Denn das Urhebergesetz schützt nicht vor Schindluder. Leider.

So ist es diesen Dilettanten per Gesetz erlaubt, Beethovens 5. Symphonie oder auch Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ zu verhunzen. Wir können es nicht ändern. Wir können nur abschalten.

Nichts Neues beim Eurovision Song Contest 2013

Da ich den Abend, als der Eurovision Song Contest im Fernsehen lief, in freier Natur verbracht habe, blieb mir am folgenden Tag nur die Erkenntnis:

  1. Deutschland hat sich platziert unter „ferner liefen“
  2. Meines Wissens haben nur die Künstler aus Frankreich, Finnland und Italien nicht auf Englisch gesungen
  3. Der Siegertitel aus Dänemark geht nicht ins Ohr, die Interpretin jedoch auf die Nerven.

Eine Frage aber bleibt: Muss man heute durchgeknallt sein, um bei dieser Veranstaltung zu gewinnen?


Wie dem auch sei, erspart blieb mir diesmal eines: Ich musste mich nicht darüber ärgern, dass sich die Länder der ehemaligen Sowjetunion die Punkte untereinander zuschieben.  Und kommendes Jahr bleibe ich auch fern.

Freitag, 1. März 2013

Das Phänomen The Beatles


Ich gebe es zu: Ich mag die Beatles nicht. Mehr noch. Ich behaupte, die Beatles sind überbewertet. Ihr Erfolg beruht auf süßlichen Melodien und der Werbung geschätzter Musikerkollegen wie Eric Clapton oder Paul Gilbert (Mr. Big)

Die Beatles waren nie Virtuosen. Das müssen gute Musiker nicht zwangsläufig sein. Der Gesang war prägnant, aber nie erstklassig. Das Schlagzeugspiel hätte auch ersetzt werden können durch eine elektronische Rhythmus-Maschine. Die Lieder waren eingängig, Let it be ist zugegeben wunderschön, aber bahnbrechend waren sie für mich nie. Ich schätze dagegen Bands wie Kansas mehr, auch wenn diese Band nie den Kult-Status der Beatles erreichen wird, geschweige denn ihren Erfolg. Doch Lieder wie „Dust In The Wind“, „Carry On Wayward Son“ oder „Miracles Out of Nowhere“ sind große Kompositionen, die zudem sauber gespielt und gesungen worden sind.

Wieso Kansas nie ganz groß wurde? Sicherlich, weil die Gruppe keine niedlichen Haarschnitte trug. Auch, weil Kansas keine Single-Band war, also stets kompakte Alben veröffentlichte (Ausnahme: Dust in the Wind). Vielleicht sind die Lieder auch zu vielschichtig und eine Nummer zu hoch für gewöhnliche Radiohörer. Das gilt nicht nur für die Gruppe Kansas, die lediglich Pate steht für viele unterschätzte Gruppen, die zu Unrecht im Schatten der Beatles stehen.

Ich jedenfalls konnte das Phänomen Beatles nie verstehen und werde auch nicht mehr verstehen, wieso die Beatles selbst von großartigen Jazz- und Klassik-Komponisten geschätzt werden. Vielleicht bin ich musikalisch zu ungebildet. Oder zu anspruchsvoll.

Montag, 18. Februar 2013

Neue Musik


Ich bin ein Mensch, der stets offen für und neugierig auf neue Musik ist. Auch offen für Neue Musik, die klassische Musik des 20. Jahrhunderts. Aber bin ich ein Banause, wenn ich mich frage, was Arnold Schönberg mit seiner Musik sagen wollte? Oder soll ich sagen, wen er quälen wollte? Ein hartes Urteil, gewiss. Aber nicht minder brutal als die aneinander gereihten Töne dieses Komponisten. Oder soll ich ihn Tonsetzer nennen?

Versteht mich nicht falsch: Klassische Musik muss nicht bekömmlich sein, wie Beethovens „Für Elise“, muss nicht so melodisch sein wie Mozarts „Türkischer Marsch“, darf vielschichtiger sein als Chopin. Musik hat sich stets entwickelt und verändert. Das soll sie, das muss sie. Der Unterschied zwischen den Kompositionen von Bach und Wagner ist riesig. Wagners Musik ist vielschichtig selten süßlich-melodiös. Auch die Kompositionen Gutav Mahlers sind schwer verdaulich. Aber sie lassen sich in einen Rahmen pressen. Sie lassen sich untersuchen. Sie haben eine Tonart. Noch wichtiger: eine Melodie.

Schönberg, Webern, Boulez - sie stehen dem Free Jazz näher als sie Beethoven nahestehen. Und wer Ornette Coleman melodisch findet, liebt auch den Duft muffiger Socken. Ihre Werke sind Kunst, aber Musik?

Mittwoch, 13. Februar 2013

GEMA nach Hause

Die Gema ist ein Monopol. Ein Monopol ist nie gut - außer für den Monopolisten. Das sieht man bei der Deutschen Bahn.

Gegen eine Verwertungsgesellschaft spricht aus meiner Sicht nichts. Aber gegen EINE Verwertungsgesellschaft. Das wäre so, als gäbe es nur eine Krankenkasse oder nur einen Stromanbieter. Wettbewerb schadet nur dem jeweiligen Wettbewerber. Muss aber nicht. Wettbewerb kann auch eine Chance sein.

Musik und Architektur


Musik und Architektur, Kunst und Technik - passt das?

Musik und Architektur stehen sich näher als mancher glaubt. Schon der Philosoph Arthur Schopenhauer nannte Architektur gefrorene Musik. Immerhin: Sowohl Architektur als auch Musik haben etwas zu tun mit bauen, mit Handwerk, mit Ideen und letztlich auch mit Formen. Das Komponieren einer Fuge wurde schon verglichen mit dem Bau einer gotischen Kathedrale. Sowohl für Baukunst als auch für Musik gibt es Regeln. Werden diese Regeln nicht eingehalten, fällt das Haus zusammen oder die Komposition klingt unausgereift, laienhaft und bisweilen falsch. Jedoch verlangen sowohl Musik als auch Architektur Ideen. 

Ich interessiere mich auch für Architektur. Ich mag schöne Bauformen, besonders den Barock-Stil des Dresdner Zwingers. Ich schätze die Handwerkskunst des Fachwerks in Hessen. Ich liebe Harmonie im Baustil und hier und dort verschnörkelte Formen, jedoch keinen Kitsch. So wie ich in der Musik Wohlklang und Melodien gutheiße, müssen auch Bauwerke für mich im Einklang sein. Nachkriegsbauten und expressionistische Bauformen stoßen mich ebenso ab, wie atonale Musik oder Musik, die nur aus Geräuschen besteht.

Schon immer habe ich die alten Baumeister bewundert, die aus Holz und Stein monumentale Bauwerke gezaubert haben. Dabei war es keine Zauberkunst, sie war auch nicht nötig. Keine Zauberkunst nötig hatten auch die großen Komponisten Bach, Beethoven, Mahler, Wagner oder Brahms. Ausgestattet mit Zettel, Stift und Klavier haben sie unvergessliche Werke der Musikgeschichte komponiert. Das Genie Mozart soll seine Kompositionen sogar im Kopf ausgearbeitet und dann niedergeschrieben haben. Ob große Musiker oder berühmte Architekten: Stets hatten sie einen Plan.

Montag, 11. Februar 2013

Herbert Grönemeyer - unser Bester?


Herbert Grönemeyer ist einer der erfolgreichsten deutschen Sänger und Musiker. Er wurde 2004 im ZDF zum beliebtesten (oder besten) deutschen Musiker gewählt. Ich kann es nicht verstehen. Auch, weil ich kein Freund des Mainstream bin. Gewiss, Grönemeyers Stimme ist, sagen wir interessant. Sie ist markant und sie gehört zu seiner Musik. Ob er singen kann - na und, können andere auch nicht. Gute Sänger und Instrumentalisten erwarte ich nur im Jazz und in der klassischen Musik. Er schreibt seine Musik selbst. Gut, das machen viele seiner Kollegen ebenso und das allein spricht nicht für gute Musik. Udo Jürgens, der mir nebenbei besser gefällt, schreibt auch nicht alle Texte selbst.

Gute Musik ist Geschmackssache. Schlechte auch. Das soll so sein, ich kann es nicht ändern. Nach meinem Geschmack ist die Musik Grönemeyers jedenfalls nicht. Ich mag sein Lied „Bochum“, auch einige seiner neuen Lieder sind solide Stücke. Insgesamt jedoch sind seine Lieder für mich nicht weltbewegend. Gute Lieder geschrieben haben auch Stefan Remmler, Achim Reichel, Herwig Mitteregger. Wieso alle nur über Grönemeyer und Westernhagen reden, kann ich nicht nachvollziehen. Aber Musik ist Geschmackssache - und über Geschmack lässt sich streiten. Streiten möchte ich nicht. Ich habe nur laut gedacht.

Dienstag, 5. Februar 2013

Was ist Musik?

Darüber gibt es seit Jahrhunderten viele, lange, weitschichtige Aufsätze.

Was ist keine Musik? Dafür gibt es im Brockhaus und im Duden eine Definition:

LÄRM = "Unangenehm empfundene Geräusche" (Brockhaus) oder "als störend empfundene Laute" (Duden)

Wann immer einem beim Hören von Musik diese Definitionen unweigerlich in den Kopf kommen, weiß man, was man gerade hört (oder besser: nicht hört).

Kleine Münze - voller Geldbeutel


Wer sich wundert, wieso die Schlagermusik seit Jahrzehnten gleich klingt, wieso ein Lied von Andrea Berg wie das andere klingt und wieso sich vor allem kein Komponist von Schlagermusik große Mühe gibt, Melodien zu erfinden, die mehr als drei Töne haben, hier des Rätsels Lösung: Die kleine Münze im Urheberrecht.

Sie gilt besonders für Werke der Musik und spricht Musikstücken schon einen Schutz nach dem Urheberrecht zu, auch wenn die Musik nicht besonders anspruchsvoll, einzigartig oder abwechslungsreich ist. Wie so oft, wollte der Gesetzgeber auch die Kleinen und Schwachen schützen, diejenigen, die Musik besser als Hobby betrachten sollten, nicht als Berufung. Leider hat der Gesetzgeber den Musikhörer nicht vor dem musikalischen Ergebnis der kleinen Münze geschützt.

Ich meine, die kleine Münze ist willkürlich, ungerecht und regt den Komponisten nicht an, besonders viel Sorgfalt auf seine Komposition zu verwenden. Es gibt sie bereits seit etwa 1920, doch fast 100 Jahre später hält sich der Gesetzgeber an ihr fest wie ein Bergsteiger an seinem Kletterseil.

Mittwoch, 30. Januar 2013

GEMA klagt erneut gegen Youtube

Es scheint, als beschäftigt die GEMA momentan mehr Anwälte als Mitarbeiter für die Lizenzvergabe ihrer Musiktitel. Denn statt sich auf eine Lösung mit Youtube zu einigen, spielt die GEMA die beleidigte Leberwurst und klagt erneut gegen Youtube. Man gewinnt den Eindruck, die GEMA sei mehr beschäftigt mit Klagen als mit ihrer Kernaufgabe. Die GEMA spricht von Stimmungsmache und fühlt sich ins schlechte Licht gerückt. Der Fall wirkt eher wie ein Ablenkungsmanöver.

Zugegeben, der Hinweis von Youtube birgt einen kritischen Unterton ("Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar, weil es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden"). Verdenken kann man es Youtube nicht. In Deutschland soll Youtube immer 0,375 Cent an die GEMA abführen, sobald ein Video eines  Künstlers aufgerufen wird, der Mitglied bei der GEMA ist. Die Forderung der deutschen Verwertungsgesellschaft ist europaweit am höchsten. Wie immer geht es der GEMA ums Geld für den aufgeblähten Verwaltungsapparat.

Die GEMA wird seit langem nicht nur von den Verbrauchern kritisiert, die das Verwertungsmodell im Zeitalter des Internets für überholt halten. Auch Künstler fühlen sich von der GEMA übergangen. Obwohl die Radiosender Gebühren an die GEMA abführen, sollen die Gelder bei vielen Künstlern gar nicht ankommen. Das betrifft besonder junge Künstler oder Künstler, die nicht zu den umsatzstärksten gehören. Zum Vergleich: Laut Konzertveranstalter Berthold Seliger erhält der Vorstandsvorsitzende der GEMA jährlich ein Gehalt von 380.000 Euro.

Die GEMA tut gut daran, nach einer Lösung zu suchen, die Nutzer von Youtube und Künstler gleichermaßen befriedigt. Die Zeit und Kosten für die Klage sollten besser aufgewendet werden für ein zeitgemäßes Vergütungsmodell.