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Freitag, 15. April 2011

Musikunterricht beim Profi


Einen Stundenlohn von 50 Euro, wer hätte den nicht gern? Natürlich reden wir vom Nettolohn. Einige Musiklehrer haben ihn. 50 Euro für eine Stunde ihrer Zeit. Nicht etwa Arbeit. Wie kann denn musizieren für einen Vollblutmusiker Arbeit sein? Wer den Beruf des Musikers wählt, samt dem Risiko, davon nicht leben zu können, der macht das aus Leidenschaft und nicht des Geldes wegen.

Nun will der Musiklehrer auch seine Miete zahlen, seine Familie ernähren und ab und an mal eine neue CD kaufen. Das ist absolut nachzuvollziehen, gerade deshalb, weil er als Freiberufler i.d.R. nicht über festes Gehalt verfügt. Doch wenn der Musiklehrer Profimusiker ist, d..h von seiner Musik leben kann, wenn er gar ordentlicher Hochschulprofessor ist, warum nimmt er dann 50 Euro netto als Stundenlohn? Wo doch die Freiberufler an den städtischen Musikschulen mit 10 bis 12 Euro abgespeist werden.

Die Antwort ist einfach: Weil er einen Namen hat. Welcher angehende Bassist hätte nicht gern bei dem renommierten Studiobassisten, Buchautor und Hochschulprofessor Unterricht? Schließlich nimmt dieser sich dann nur für ihn Zeit und verrät nur ihm die ganzen Tricks und Techniken. Womöglich wird der Schüler bald ebenso gut. Dann werden sich zukünftig die Schüler auch um ihn reißen und er kann 50 Euro netto die Stunde verlangen. Nicht weil er es finanziell nötig hätte, denn er hat dann selbst genug Geld durch diverse Studiojobs, Buchveröffentlichungen und Lehrstühle an Universitäten eingefahren. Nein, weil sein guter Ruf es ihm verbietet. Wie würde es aussehen, wenn ein renommierter Musiker für gerade einmal 30 oder gar 20 Euro netto in der Stunde unterrichtet? Er wäre bezahlbar und das will er (scheinbar) nicht. Er möchte exklusiv bleiben.

Richard Wagner wurde übrigens von seinem Lehrer kostenlos unterrichtet. Nicht nur, weil dieser Lehrer sehr gut auf das Geld verzichten konnte, sondern weil er es unerhört gefunden hätte, von einem Talent wie Wagner Geld zu verlangen.

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