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Mittwoch, 7. Dezember 2011

Musik studieren?


Musikstudium? Warum nicht. Den Tag mit musizieren, das Hobby zum Beruf machen, was kann es schöneres geben? Und doch entscheiden sich viele Musiker gegen ein solches Studium, studieren sogar etwas anderes. Rolf Zuckowski ist so jemand. Der bekannte Komponist von Kinderliedern ist Diplom-Betriebswirt. Oder Jazz-Gitarrist Larry Coryell, einer der wichtigsten Gitarristen seiner Zeit, studierte Journalismus. Noch ein Beispiel? Tom Morello, der Sound-Magier und Gitarrist von Rage Against The Machine, studierte Politikwissenschaften. Die Gründe sind nicht bekannt, doch mögen sie vielfältig sein.

Zunächst gibt es an den Hochschulen eine Aufnahmeprüfung. In Deutschland geht diese soweit, dass man neben einem Zweitinstrument die komplette Harmonielehre nach Hermann Grabner (übrigens ein promovierter Jurist!) beherrschen muss. Hinzu kommen das obligatorische Hördiktat, das Singen von Tonleitern und Intervallen sowie das Vortragen diverser Instrumentalliteratur. Wer das Fach „Komposition“ an der Universität der Künste in Berlin studieren möchte, muss der Prüfungskommission gar eigene Kompositionen vorlegen, bevor das Erlernen des Komponierens erst begonnen werden kann. Örtliche Musikschulen bieten nicht grundlos Kurse für angehende Studenten an Musikhochschulen. Nicht selten dauern solche Kurse bis zu zwei Jahren. Der legendäre Jazz-Gitarrist Tal Farlow war nach einem Jahr Gitarre spielen bereits Profimusiker. Begonnen hatte er mit 21 Jahren.

Dass ein Hochschulstudium nicht erforderlich ist, um dennoch als ernsthafter Musiker zu gelten, zeigen weitere prominente Beispiele: Zum die deutsche Jazzikone Michael Sagmeister. Der vielleicht wichtigste deutsche Jazz-Gitarrist erhielt sogar einen Lehrauftrag am renommierten Music College in Berklee (USA), als Autodidakt wohlgemerkt. Warum? Weil er über eine hervorragende Technik verfügt, die es ihm ermöglicht, selbst John Coltrane’s Fingerbrecher „Giant Steps“ auf der Gitarre zu spielen. Weil er über ein unglaubliches musiktheoretisches Wissen verfügt, das er sich ohne Studium beigebracht hat. Ein weiteres Beispiel, das zeigt, dass man sich ohne Studium, ja selbst ohne Unterricht, musiktheoretisches Wissen und instrumentale Fähigkeiten aneignen kann, ist der deutsche Jazz-Schlagzeuger Michael Griener. Nicht nur, dass er mit Jazz-Größen wie Tal Farlow und Herb Ellis zusammengearbeitet hat, wurde er auch Professor für Jazz-Schlagzeug an der Musikhochschule Dresden.

Weshalb noch Musik studieren? Eine berechtigte Frage, wenn man überlegt, was einem während des Studiums nicht vermittelt werden kann. Doch zunächst das Positive. Für den Studenten bedeutet ein solches Studium vor allem eines: Die Beschäftigung mit dem eigenen Instrument und zwar täglich mehrere Stunden. Ohne schlechtes Gewissen, andere Dinge vernachlässigt werden, wie zum Beispiel Hausaufgaben als Schüler oder Auszubildender bzw. die Klausurvorbereitung als BWL-Student. Noch ein Vorteil: Das Zusammenspiel mit Gleichgesinnten sowie der damit einhergehende Austausch unter Musikern. Nicht zuletzt verfügen die Hochschulen über einen großen Fundus an Musikliteratur.

Was die Hochschule allerdings nicht vermitteln kann: Das Gefühl für Musik. Das ganze Wissen über Akkorde und Tonleitern, Formen und Intervalle, die Spieltechnik, all das macht noch keinen Musiker. In der E-Musik (Klassik) mag eine Ausnahme vorliegen. Hier kommt es in erster Linie auf die Interpretation an. Diese setzt bei den meisten vorgetragenen Kompositionen eine perfekte Technik voraus. In der U-Musik jedoch spielen andere Faktoren eine größere Rolle. Ton, Phrasierung, Gefühl, sogar der richtige Geschmack. Das kann von keinem Lehrer der Welt vermittelt werden, denn diese Dinge sind Ausdruck der Persönlichkeit sowie der inneren Einstellung. Doch genau diese Merkmale entscheiden darüber, ob ein Musiker individuell und damit herausragend ist oder zur breiten Masse gehört. Nicht zuletzt entscheidend ist das Talent. Dieses muss zwar erst entdeckt und dann vor allem gefördert werden, doch die Fähigkeit ist gewissermaßen schon vorhanden. Ebenso fließen anatomische Merkmale mit ein. So ist es nicht jedem Instrumentalisten vorbehalten, rasend schnelle 32tel-Noten zu spielen, so wie eben nicht jeder Fußballer wie David Beckham flanken kann, weil dieses Gespür dafür nur ihm gegeben ist.

Ein Hochschulstudium hat dennoch einen Vorteil: Zum einen darf man sich nach erfolgreichem Studium Diplom-Musiker nennen. Zum anderen wird der Eintritt in die Gilde der Lehrenden erleichtert. Denn gerade in Deutschland zählt nur der Abschluss. Toningenieure müssen Physik oder Nachrichtentechnik studiert haben. Undenkbar, dass auch ein Volkswirt ein Fachbuch zum Thema Studiotechnik verfassen kann oder ein Chemiker ein Buch über Harmonielehre. Auch ein Michael Sagmeister erfüllt zumindest nicht die formellen Voraussetzungen als Hochschullehrer.

(K)ein neuer Stern

David Pfeffer hat das Finale von X-Faktor gewonnen. Und keinen interessiert es...

Donnerstag, 24. November 2011

Aus der Mottenkiste

Wir kennen das: Ein Künstler verstirbt und die Musikindustrie veröffentlicht posthum ein neues Album. Tatsächlich veröffentlicht sie ein Album, ein neues gewiss nicht. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft kramt die findige Plattenfirma Island Records neue Songs aus der Mottenkiste und versüßt den Amy-Fans das Weihnachtsfest, sich selbst das Weihnachtsgeschäft. Dafür, dass die gute Frau Winehouse vor ihrem Tod kaum geradeaus laufen konnte, erstaunlich, dass zwölf neue Songs entstanden sein sollen. Wer genau hinhört, merkt, so neu sind die gar nicht.

Freitag, 23. September 2011

Die Piraten entern das Berliner Abgeordnetenhaus!

Eigentlich ein Grund der Freude, denn eine bürgerliche Bewegung von "unten" braucht dieses Land. Wenn die Partei es versteht das umzusetzen, was ihre Wähler wirklich wollen, wären wir der Demokratie wieder näher.

Schade nur, dass die Piratenpartei glaubt, im Internet gebe es keine Gesetze. Das Internet ist jedoch kein rechtsfreier Raum. Bücher und vor allem Musik, die über das Internet bezogen wird, ist nicht deswegen kostenlos - und kann es auch nie sein!, weil es sich um Dateien handelt und nicht um physische Datenträger.

Musikwerke sind geistige Schöpfungen ihrer Urheber und die Vergütung ist nicht nur der Lohn für ihre Mühen, sondern vielmehr weiterhin die Motivation, neue Musik zu schaffen. Kein ersthaft komponierender Profi-Musiker stellt seinen kompletten Musikkatalog kostenlos ins Internet. So wie die Abgeordneten der Piratenpartei als Abgeordnete Geld für ihre Arbeit wünschen, so wie Mitglieder der Partei, die als Anwalt tätig sind, bezahlt werden möchten, so möchte auch der Musiker mit seiner Kunst Geld verdienen. Er muss es sogar.

Es wäre ebenso unmöglich und mit unserer sozialen Grundordnung unvereinbar, wenn ein Kunde im Internet einen LCD-Fernseher bestellt, aber diesen nicht bezahlt, da im Internet alles kostenlos sein müsse.

Bevor die Piratenpartei die GEMA abschafft, sollte sie sich, spätestens wenn sie in weiteren Landtagen oder gar im Bundestag sitzt, der Rundfunkgebühr widmen und diese abschaffen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie mittlerweile auch für Computer erhoben wird.

In eigener Sache

http://www.gez-abschaffen.de/

Leider noch immer aktuell...

Und besonders ärgerlich, dass Häftlinge in Gefängnissen von der Gebührenplficht der GEMA für die Urheber befreit sind, nicht aber von der Rundfunkgebühr. Generell spricht geben eine Gebühr nichts, wenn es sich um 5-6 Euro monatlich handeln würde. Aber wieso müssen es gleich 18 Euro sein? Damit Thomas Gottschalk ein neues Anwesen kauft und im Privatfernsehen Werbung macht?

Die öffentlich-rechtlichen Anstalten, sowohl Radio wie auch Fernsehen, haben ohnehin von jeher klassische sowie Volks- und Schlagermusik priviligiert. Das Niveau der Sendungen geht zurück, der Verblödungsfaktor übersteigt mittlerweile die Sendungen im Privatfernsehen. Aber die ÖR wollen noch mehr Geld! http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0923/medien/0031/index.html

Brauchen Musiker Drogen?

Dies befand zumindest ein Spiegel-Autor nach dem Tod von Amy Winehouse. Jedenfalls gehören Drogen und Musik zusammen. Aha! Davon abgesehen, dass Künstler jeglicher Branche, ob Schauspieler, Schriftsteller oder eben auch Musiker, zu Drogen greifen - Alkohol zählt ebenso dazu, greifen auch Manager, Politiker, ja selbst Sportler, hin und wieder zu Drogen.

Vielmehr dienen die Drogen nicht dazu, die eigene Kreativität zu fördern. Das mögen Musiker wie die Rolling Stones oder Bob Dylan in den 60ern behauptet haben. Doch waren und sind Drogen eher hilfreich, um wieder herunter zu kommen. Gerade jüngere, labile Musiker, die sprichwörtlich "über Nacht" berühmt geworden sind, kommen weder mit dem Erfolg, noch mit dem Druck zurecht. Sie sind potentielle Drogenkonsumenten, die (meist) früher oder (selten) später an den Folgen sterben.

Bandmitglieder der Metal-Band Metallica haben einmal in einem Interview betont, im Unterschied zu Bands wie Nirvana oder Guns 'N' Roses sind sie nicht mit dem ersten Album berühmt geworden, sondern erst im Laufe der Jahre, sodass sie (Metallica) gelernt haben, den Ruhm zu verarbeiten. Dass auch die Musiker von Metallica keine Engel sind, ist bekannt, ebensowenig wie Eric Clapton, der allerdings erkannt hat, dass Drogen nicht nur ihn, sondern auch sein Umfeld zerstören. Heute ist er nach eigener Aussage clean, trinkt weder Alkohol noch raucht er Zigaretten.

Musik und Drogen gehören so wenig zusammen wie Drogen und Kreativität. Drogen in der Musikwelt funktionieren eher als Fluchtwege für labile Künstler, die mit dem Rummel um ihre Person ebensowenig zurecht kommen, wie mit dem künstlerischen Druck, noch erfolgreicher zu werden. Erschwerend hinzu kommt ein Umfeld ohne echte Freunde.

Zum Thema noch ein interessanter Beitrag über Britney Spears: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0923/vermischtes/0005/index.html

Montag, 25. Juli 2011

Wahrnehmung nach dem Tod

Das Album "Back to Black" von der am Wochenende verstorbenen englischen Sängerin Amy Winehouse soll sogleich (wieder) die Charts gestürmt haben. Jetzt wo sie tot ist, entdecken sie scheinbar einige Käufer erst. Wurde sie von den Leuten vorher nicht wahrgenommen? Oder wird jetzt wegen des schlechten Gewissens das Album von 2006 gekauft, getreu dem Motto: "Die muss man kennen, das Album muss man besitzen"?

Montag, 18. Juli 2011

Die gute alte Schallplatte

Ein interessanter Artikel in der Berliner Zeitung über die Schallplatte, die sich noch immer sehr beliebt ist. Während der Absatz bei den CDs zurück geht, steigt der Absatz der Schallplatte sogar.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0716/wirtschaft/0018/index.html

Dennoch: Es handelt sich m.E. bei der Käufergruppe der Schallplatten vorrangig um Vinyl-Liebhaber denn um denn viel zitierten Otto-Normal-Musikhörer. Auch die Schallplattenkäufer werden den Feldzug des digitalen Downloads nicht stoppen.

Diese positive Entwicklung zeigt aber auch, dass es noch immer viele Musikliebhaber gibt, die den Wert von Musik schätzen und sich nicht mit "kalten" Musikdateien anzufreunden wissen, die tausendfach auf dem iPod oder der externen Festplate schlummern.

Freitag, 27. Mai 2011

Tim Renner untermauert Standpunkt

In der Leipziger Volkszeitung vom 21. Mai 2011 untermauerte der Musikmanager Tim Renner abermals seinen Standpunkt: Das Modell der Compact Disc als physischer Tonträger sei vorbei. Die Zukunft gehört dem Muikdowload, wenn auch nicht in der gegenwärtigen Form.

Auch wenn ich selbst diese Entwicklung nicht gut heiße, teile ich die Ansicht von Tim Renner. Musik auf Tonträgern wird bedeutungsloser. Die Kombination von CD und Hülle mit Booklet verliert ihren Wert beim Kunden. Mehr noch: Die Wertschätzung von Musik sinkt aufgrund einsetzender Schnelllebigkeit. Sicherlich ebenso aufgrund zunehmender Austauschbarkeit aktueller Musiktitel.

Donnerstag, 21. April 2011

Musikportale sind keine Alternative

Bevor sich die Tonträgerindustrie wieder über illegale Downloads und die damit verbundenen Umsatzeinbußen beschwert, an dieser Stelle ein Hinweis:

Bei Media Markt und Saturn kostet die CD "Le Sacre Du Printemps - Pétrouchka" von Igor Strawinsky, eingespielt vom Chicago Symphony Orchestra unter Sir Georg Solti 5,49 Euro. Der Käufer erhält den Tonträger samt Booklet, alles ohne Kopierschutz.

Zum Vergleich: Bei Musicload kostet das Album als Download satte 10,95 Euro. Ohne CD und Booklet, dafür samt Digital Rights Management.

Eine völlig abstruse Preispolitik, die in keiner Weise dazu beiträgt, legale Online-Musikportale zu akzeptieren.

Freitag, 15. April 2011

Musikunterricht beim Profi


Einen Stundenlohn von 50 Euro, wer hätte den nicht gern? Natürlich reden wir vom Nettolohn. Einige Musiklehrer haben ihn. 50 Euro für eine Stunde ihrer Zeit. Nicht etwa Arbeit. Wie kann denn musizieren für einen Vollblutmusiker Arbeit sein? Wer den Beruf des Musikers wählt, samt dem Risiko, davon nicht leben zu können, der macht das aus Leidenschaft und nicht des Geldes wegen.

Nun will der Musiklehrer auch seine Miete zahlen, seine Familie ernähren und ab und an mal eine neue CD kaufen. Das ist absolut nachzuvollziehen, gerade deshalb, weil er als Freiberufler i.d.R. nicht über festes Gehalt verfügt. Doch wenn der Musiklehrer Profimusiker ist, d..h von seiner Musik leben kann, wenn er gar ordentlicher Hochschulprofessor ist, warum nimmt er dann 50 Euro netto als Stundenlohn? Wo doch die Freiberufler an den städtischen Musikschulen mit 10 bis 12 Euro abgespeist werden.

Die Antwort ist einfach: Weil er einen Namen hat. Welcher angehende Bassist hätte nicht gern bei dem renommierten Studiobassisten, Buchautor und Hochschulprofessor Unterricht? Schließlich nimmt dieser sich dann nur für ihn Zeit und verrät nur ihm die ganzen Tricks und Techniken. Womöglich wird der Schüler bald ebenso gut. Dann werden sich zukünftig die Schüler auch um ihn reißen und er kann 50 Euro netto die Stunde verlangen. Nicht weil er es finanziell nötig hätte, denn er hat dann selbst genug Geld durch diverse Studiojobs, Buchveröffentlichungen und Lehrstühle an Universitäten eingefahren. Nein, weil sein guter Ruf es ihm verbietet. Wie würde es aussehen, wenn ein renommierter Musiker für gerade einmal 30 oder gar 20 Euro netto in der Stunde unterrichtet? Er wäre bezahlbar und das will er (scheinbar) nicht. Er möchte exklusiv bleiben.

Richard Wagner wurde übrigens von seinem Lehrer kostenlos unterrichtet. Nicht nur, weil dieser Lehrer sehr gut auf das Geld verzichten konnte, sondern weil er es unerhört gefunden hätte, von einem Talent wie Wagner Geld zu verlangen.

Dienstag, 12. April 2011

Der Staat ist am Zug

Der Staat muss sich endlich (wieder?) bewusst werden, dass er mitverantwortlich ist für die Kulturförderung. Orchester sowie Ensembles müssen subventioniert werden. Musikschulen brauchen Lehrer, die auch bezahlt werden wollen, damit sie nicht von Hartz-IV leben müssen. Die Nachfrage nach Kultur ist vorhanden, doch entweder sind die Musikschulen voll, sodass der Bedarf gar nicht gedeckt werden kann, oder aber die Kosten für Konzertbesuche sind für Geringverdiener schlicht unerschwinglich. Das Geld ist anscheinend beim Staat vorhanden, sonst könnte er nicht Schuldenstaaten und Pleitebanken finanziell unterstützen.

Wie ernst ist die Ernste Musik?

Der Unterschied zwischen Ernster Musik und Unterhaltungsmusik und die daraus resultierende Benachteiligung der U-Musik durch die GEMA gehört endlich abgeschafft! Es gab zu Zeiten Mozarts ebenso Musik, die der Unterhaltung diente, so wie es heutzutage im Bereich Jazz und Minimal Music Stücke gibt, die sehr ernsten Charakter besitzen.

Montag, 11. April 2011

Klingelton kills the Videostar

VIVA und MTV sollten nach objektiver Einschätzung wieder Musikvideos spielen, nicht als Alibi, sondern aus Überzeugung, dass sich beide Formate als Kommunikator für ihr musik-affines Publikum verstehen.

Mittwoch, 30. März 2011

Bitte ohne Wartezeit

So wichtig das Urheberrecht ist und wie stark der Komponist aus seiner Schöpfung die Früchte ernten soll: Es kann nicht angehen, dass Komponisten erst nach etlichen Jahren merken, dass ihre Komposition von anderen Musikern in mehr oder weniger ähnlicher Form verwendet und verwertet wird. Zwei prominente Beispiele sind "Still Got The Blues" von Gary Moore, im Original wohl "Nordrach" von Jürgen Winter sowie "Down Under" der australischen Band Men At Work, das im Original "Kookaburra Sits In The Old Gum Tree" heißt.

Im Fall von "Still Got The Blues" ist Winter erst nach zehn Jahren eingefallen, dass der Titel von ihm stammt. Von einem Profi-Musiker kann man erwarten, dass er die musikalische Einöde meidet und gerade einen Welthit wie "Still Got The Blues" bereits 1990 kannte. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass sich Jürgen Winter an der Popularität von Gary Moore und dessen gelungener Interpretation sowie seinem wesentlich besseren Gitarrenspiel bereichern wollte. Der Erfolg, den Winter mit seiner Band Jud's Gallery nie hatte, gelang Gary Moore.

Ganze 28 Jahre hat es sogar bei "Down Under" gedauert, bis festgestellt wurde, dass die Melodie des Songs geklaut sein soll. Die Urheberin selbst, eine gewisse Marion Sinclar, die 1988 verstarb, hatte das nicht gemerkt, obwohl sie den Song kannte. Erst der Verlag, der 1990 die Rechte an dem Song erwarb, erhob Plagiatsvorwürfe, allerdings erst 18 Jahre später.

An dieser Stelle soll auch einmal eine Lanze gebrochen werden für die Verwender fremder Werke, ob diese den geistigen Diebstahl nun bewusst oder unbewusst begangen haben. Es gibt im Rechtsverkehr unzählige Fälle von Fristverstreichungen, wieso nicht auch im Urheberrecht bei fahrlässiger oder vorsätzlicher Unachtsamkeit des Urhebers?

Freitag, 25. März 2011

Echo 2011

20 Jahre Echo, doch die diesjährige Preisverleihung bot keine Überraschungen. Zweimal Lena, zweimal Unheilig, das war abzusehen. Kein Skandalauftritt, Gianna Nannini durfte zwar einen Preis überreichen, selbst aber nicht singen. Dafür war der Auftritt von Take That nach ihrer Reunion ein Spektakel.

Was auffiel: Viele Stars aus musikfremden Branchen, darunter Hertha BSC-Trainer Markus Babbel und Schauspielerin Simone Thomalla samt Anhang. Dafür kaum internationale Stars, viele der Nominierten wie Rihanna, Pink, Bon Jovi, Shakira oder Katy Perry waren gar nicht anwesend. Zwar gaben sich mit Herbert Grönemeyer, der anfangs seinen neuen Song "Schiffsverkehr" spielte, und Peter Maffay zwei große deutsche Künstler die Ehre, doch zogen es auch nationale Künstler, die lediglich nominiert waren, vor, zuhause zu bleiben, namentlich Helene Fischer, Matthias Reim oder Die Flippers.

Einzig Moderatorin Ina Müller führte mit ihrer charmanten und kessen Art unterhaltsam durch die Gala,  Co-Moderator Joko Winterscheidt nervte allerdings nicht nur bei MTV.


Permanent hatte der Zuschauer den Eindruck, der Musikindustrie gehe es gut, von Umsatzeinbußen keine Spur. Anbiedernd wirkten auch die endlosen Dankesreden der Künstler an ihre Plattenfirmen, als seien diese ernsthaft an ihren Künstlern interessiert.

Donnerstag, 24. März 2011

Eigener Stil? Fehlanzeige!

Einen eigenen Stil zu finden, stellt viele Musiker vor ein großes Problem und ist m.E. auch kaum noch möglich. Prinzipiell gibt es schon jede Akkordfolge, jeden Rhythmus, jeden Sound. Einerseits kosten Musikinstrumente nur noch wenige hundert Euro und ein jeder kann mit dem Heimcomputer Musik aufnehmen und bearbeiten. Zudem bietet das Internet mit Plattformen wie Youtube und MySpace genügend Möglichkeiten, sich ein Publikum zu verschaffen. Andererseits klingt eben alles irgendwie gleich und streckenweise langweilig. Geschuldet auch den Möglichkeiten, schnell und günstig Musik produzieren zu können.

Samstag, 19. März 2011

Wirklich Best-of?

Fast schon eine Unsitte, dass vermeidliche Best-Of-Alben von Künstlern wie Bon Jovi, Pink oder Santana zusätzlich neue Songs enthalten. Eine Best-Of soll eine Compilation darstellen mit allen Hits des Künstlers. Dass neue Songs dazu gehören, die noch keiner kennt, ist unsinn.

Ebenso bringt eine Best-Of bei sogenannten One-Hit-Wonders nichts. Von nahezu jeder Band bzw. jedem Künstler gibt es ein solches Album. Sechs bis acht Titel wären schon zuviel, meist enthält eine Best-Of aber bis zu zwölf Titel, von denen zwei oder drei der breiten Masse bekannt sind.

Donnerstag, 17. März 2011

Werbung in eigener Sache

Oder: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten spielen "Taken by a Stranger" von Lena Meyer-Landrut öfter als die Privatsender. Klar, schließlich vertritt Lena nicht nur Deutschland beim diesjährigen ESC, sondern auch die ARD.

Montag, 14. März 2011

Kulturflatrate

Die Gegner der Kulturflatrate behaupten, durch eine solche Flatrate werden auch Internet-User zur Kasse gebeten, die gar keine Musik über das Internet beziehen bzw. diese illegal herunter laden. Richtig. Na und?! Jeder Besitzer eines Fernsehers zahlt GEZ-Gebühren. Nicht nur, wenn er gar kein öffentlich-rechtliches Fernsehen schaut, sondern sogar, wenn nur ein Fernseher bereit steht. Man stelle sich vor: Eine Kulturflatrate, allein wenn nur ein PC zuhause steht. Undenkbar.

Kurze Popstars-Karriere

So schnell kann es gehen: Die erst kürzlich gefundene Girls-Band "LaVive", voreilig als neue Popstars gekürt, haben sich mangels Erfolg schon wieder getrennt. Echte Künstler werden eben nicht über eine TV-Show gefunden. Die Verantwortlichen merken das allerdings nicht. Für alle echten Popstars eine Genugtuung.

Sonntag, 13. März 2011

Deutschland sucht den Superstar...

...und sucht...und sucht...und sucht...

Interview mit Tim Renner in der Morgenpost

http://www.morgenpost.de/kultur/article1566655/Wohin-die-Reise-im-Online-Zeitalter-geht.html

Lena again

Glaubt Stefan Raab und die ARD, dass Lena Mayer-Landrut reelle Chancen beim diesjährigen Eurovision Song Contest hat? Nicht nur, dass der Titel "Taken by a Stranger" völlig belanglos daher dudelt. Der Lena-Faktor ist dahin, die anderen Nationen werden uns übel nehmen, dass wir glauben, Lena wickelt die Nachbarländer wieder um den Finger. Zu billig ist die Masche, so von Sieg zu Sieg zu hüpfen.

Samstag, 12. März 2011

Benachteiligung von Urhebern gegenüber den Rundfunkanstalten

Völlig unverständlich, wieso eine Urheberabgabe in deutschen Gefängnissen wegfällt, die GEZ-Gebühr aber zu entrichten ist. Der Staat benachteiligt offensichtlich eine Minderheit. Die Lobby der Rundfunkanstalten ist wohl zu mächtig.

Gary Moore - Ein Nachruf

Nicht mehr brandaktuell, aber dennoch traurig: Unerwartet starb der irische Blues-Gitarrist Gary Moore an Herzversagen, er wurde keine 60. Er gehörte nicht nur zu den einflussreichsten Gitarristen des Blues-Rock und Heavy Metal, er war auch einer der produktivten Saitenzupfer. Unverständlich, dass sein Tod in den Medien so wenig Aufmerksamkeit erlangte, während Castingshow-Kandidaten täglich über die Leinwand flattern.

Einmal hatte ich die Gelegenheit, ein Interview mit ihm zu führen.
Interview mit Gary Moore

Donnerstag, 10. März 2011

(K)eine Frage des Preises

Dieter Bohlen beweist: Auch teures Equipment kann mies klingen.

Mittwoch, 9. März 2011

Musikmachen ist so einfach

Jeder Dödel macht heutzutage Musik. Das ist möglich durch günstiges Equipment.